50 Jahre Landfrauen Fürfeld

Am Dienstag 03.April feierte der LandFrauenverein in Fürfeld sein 50 jähriges Jubiläum im Bürgerhaus. Bis auf wenige Ausnahmen waren alle Mitglieder zu dieser Feier gekommen. Zunächst wurde gemäß dem Leitthema für 2012 „Essen schafft Gemeinschaft“ gemeinsam gegessen. Pfarrer Thomas Binder sprach nach dem Essen ein Grußwort.

Nach ihm berichtete Elsbeth Gradolph wie der Verein am 31.März 1962 gegründet wurde. Sie war eines der 24 Gründungsmitglieder und wurde damals zur Vorsitzenden des LandFrauenvereins Fürfeld gewählt. Zunächst trafen sich die Frauen im Gasthaus Hirsch. Die Ehrenvorsitzende Inge Reinhardt zeigte danach Bilder aus der 50 jährigen Vereinsgeschichte und wusste manche Anekdote zu erzählen. Sie war schließlich 24 Jahre Vorsitzenden des LandFrauenvereins Fürfeld.

Doris Röhrich, die Kreisvorsitzenden des LandFrauenverbandes Heilbronn nahm dann die Ehrungen der fünf noch aktiven Gründungsmitglieder und der zehn Landfrauen vor, die bereits 25 oder mehr Jahre dem Verein die Treue halten.

Die jetzige Vorsitzende Elke Essig fasste in ihrer Rede Jubiläum die Arbeit des Vereins nochmals zusammen. Sie wünscht sich, dass sich auch künftig Frauen finden, die den LandFrauenverein mit ihrer Mitgliedschaft unterstützen. Denn der LandFrauenverein bietet ein attraktives Programm.

 

Vom Küchentipp zum PC-Kurs

Von unserer Mitarbeiterin Gabriele Schneider

Harmonischer Verein: Gründungsmitglieder und Vorstandsteam der Fürfelder Landfrauen verstehen sich trotz aller Veränderungen prächtig.Foto: Gabriele Schneider

Fürfeld – Es war ein wichtiges Jahr für die Fürfelder Landfrauen. 1962 schlug ihre Geburtsstunde. „Damals gab es noch nicht so viele Vereine hier“, berichtet Gründungsmitglied Gerda Reinhardt. „Sogar im Gesangverein sangen nur Männer.“ Nur im Kühlhaus gab es immer wieder Treffen, bei denen Lebensmitteltipps ausgetauscht oder Gefrierfächer verteilt wurden. Mit dabei: die Chefin des Schwaigerner Landfrauenvereins, die die Gründung in Fürfeld anregte.

Männer im Nebenraum 

Vorsitzende wurde Elsbeth Gradolph, die Treffen fanden im Hirsch, dem Gasthof ihrer Eltern, statt. Lachend sagt sie: „Aber unsere Männer hatten wohl Angst um uns, denn sie saßen immer im Raum nebenan.“

Von den 24 Gründerinnen sind nach 50 Jahren noch fünf dabei: Neben Gradolph und Reinhardt wirken Hanna Mayer, Sigrid Borth und Hannelore Schultheiß bis heute im jetzt 47 Frauen starken Klub mit. Anfangs sangen die Frauen, lasen Gedichte vor, sprachen über Hauswirtschaft oder lauschten Vorträgen. „Damals gab es noch nicht so viele Vorträge wie heute“, weiß Borth.

Als der Hirsch geschlossen wurde, zogen die Frauen in den Ochsen um, danach in die Traube. „Der Besitzer hat seinen Ruhetag extra auf Dienstag gelegt, damit wir uns treffen können“, sind die Damen noch immer dankbar. Es folgte ein Intermezzo in der Schule, bevor die Landfrauen 1995 ins neue Bürgerhaus umzogen. Von 1983 bis 1991 dokumentierte Johanna Schneider das Vereinsleben in einem Büchlein. Berichte zu den Aktivitäten rundete sie mit Gedichten und Bildern ab.

Heute richtet sich das Landfrauen-Angebot an alle Frauen im ländlichen Raum. Es werden PC-Kurse, viele Vorträge und ganz unterschiedliche Weiterbildungen angeboten. Kürzlich referierte Teehändler Karl-Josef Jochim informativ und äußerst unterhaltsam bei einer Verkostung über Tee.

Sozial engagiert

Auf der Rappenauer Messe Garten und Genuss werden die Frauen wieder mit einem Stand vertreten sein, und das ganze Jahr über wird Rückengymnastik gemacht. Auch sozial bringen sich die Landfrauen ein, nehmen stets am Vulpius-Lauf teil. „Wir unterstützen das Aktionsbündnis gegen Aids und die Brustkrebs-Qualitätsoffensive“, sagt Vorsitzende Elke Essig. Kindergarten und Schul-Förderverein freuen sich über Spenden der Damen, die auch beim Ferienprogramm mitmachen und jährlich die Dorflinde als Osterbaum gestalten.

Ein einziger Höhepunkt aus 50 Jahren lässt sich kaum benennen. Gradolph erinnert sich gern daran, wie die Landfrauen vor 25 Jahren Stofftiere bastelten und bei einem Landwirtschaftsfest ausstellten. Mayer denkt gern an Ausflüge und Firmenbesichtigungen zurück. Anfangs kamen die Damen fast jeden Sonntag zusammen. Heute treffen sie sich von Oktober bis April alle zwei Wochen. Im Sommer grillen sie gern, machen Ausflüge, besuchen Freilichtspiele. Der erste Ausflug der Landfrauen, erinnert sich Beisitzerin Inge Reinhardt, führte eine kleine Gruppe nach Mallorca.